Naja, wenn Software Ausnahmen und Fehler behandeln kann heißt das noch lange nicht, dass sie da weiter macht wo sie vorher aufgehört hat. Ihr habt leicht reden, keiner von Euch hat nur im entferntesten Ahnung von der komplexen Softwarearchitektur eines Autos bzw. von der Entwicklung einer solchen. Da gibt es nicht DIE Software/Firmware, sondern da operieren 100erte Teilnehmer an einem System, verbunden über verschieden komplexe/unterschiedliche Schnittstellen.
Heutzutage besitzt sogar eine einzelne LED im Dynamikblinker (wie bei der Zoe hinten) einen eigenen kleinen Microkontroller mit einer eigenen Firmware und einer Schnittstelle zur nächsten LED.
Und umso komplexer so ein System ist, umso unmöglicher ist es dieses System jemals fehlerfrei zu bekommen. Mal davon abgesehen ist ein fehlerfreies System normalerweise garnicht erwünscht, da es nur immense Entwicklungskosten verursacht und das Fixen von einigen Fehlern keinerlei Mehrwert für den Kunden bringt. Vielmehr müssen Fehlerwirkungen erkannt, kategorisiert und bewertet werden und auch dabei passieren wieder Fehler. Wenn man das gut hinbekommt merkt der Benutzer dann nichts von den noch vorhandenen Fehlern. Am problematischen sind schwerwiegende Fehlerwirkungen, welche nur in speziellen/unüberschaubaren Situationen auftreten und welche daher evtl. nicht erkannt worden sind, oder aufgrund der schlechten Reproduzierbarkeit nicht gefixt werden konnten. Die hier beschriebenen Fehlerwirkungen würde ich genau da einordnen. Ich würde behaupten, dass solche Fehler (außer in Medizinprodukten) in den meisten Produkten schlummern, da spielt es keine Rolle ob es sich um einen 150.000€ Mercedes oder eine 25.000€ Zoe handelt.