Ladestrategie PH2 50kWh Akku

  • Ihr Lieben,


    was haltet Ihr für eine schlaue Ladestrategie für den 50er Akku, insbesondere im Hinblick auf korrektes Balancing?

    Ich hab seit kurzem eine gebrauchte ZOE 135 und hab mich hier im Forum schon durch verschiedene Threads gewühlt, u. A. diese:


    PAKO


    Habe ein funktionierendes Setup mittels SmartHome (Iobroker, Easee Wallbox) um beliebige Ladeleistungen/Obergrenzen zu definieren...

    Aktuell hab ich das so eingestellt:

    - 11kW 3 phasiges Laden (gute Effizienz laut dem hier: https://www.zoe-forum.de/attac…ious-lab-equipment-1-txt/)

    - obere Ladegrenze 80% SOC (Akku Haltbarkeit / Vermeidung übermäßiger Ladeverluste durch lange Ladedauer im Bereich nahe 100%)

    - jeder 6. Ladevorgang bis 100% SOC wegen Balancing (keine Ahnung ob das wirklich nötig ist)


    Ich denke die 80% Grenze ist für mich sinnvoll, zu dem Thema gibts ja genügend Grundsatzdiskussion, ist auch nicht mein erstes / einziges EV also bitte dazu kein übermäßiges Feedback ;-).


    Gibts hier jemand der wirklich sicher glaubt zu wissen wie / wann das Balancing stattfindet?


    VG

  • Ich lade ( idealerweise ) von 20 auf 80%. Einmal alle 3 Monate auf 100%, aber nur wenn ich danach eine längere Strecke fahre. Möglichst nicht über 80% und unter 20% für längere Zeit abstellen.


    Gruß Frank

    ZOE Z.E. 50 INTENS, EZ. 11/21, Black Pearl, Vollausstattung exkl. dem Einparkassistenten.

  • man muss erstmal die Ladeverluste sortieren und richtig einordnen. Die sind nicht einfach so und festgeschrieben.

    Wenn man öffentlich ladet, hat man nur die Verluste im Fahrzeug und da ist der Faktor Zeit wichtig. Die Zoe verbraucht beim Laden für ihre Ladeelektronik etwa im Mittel 3-400Watt/h.

    Das kann im Sommer bei hohen Außentemperaturen, oder Winter mit niedrigen Temperaturen mal etwas mehr sein. Dann wird der Akku zusätzlich gekühlt oder beheizt.

    Wenn man nun mit 11kW 3h ladet, hat man 30kW geladen und etwa 1kWh oder 3-4% Ladeverlust.

    Ladet man mit 22kW 2h, hat man etwa 40kW geladen und 0,8W Verlust, also etwa 2%.

    Wenn man zuhause an der Wallbox ladet, kommen die Verluste vom Hauszähler und von der Wallbox selber hinzu. Das kann man schlecht oder fast gar nicht berechnen. Man müsste direkt nach dem Hauszähler in der Zuleitung zur Wallbox ein geeichten Zähler haben. Die angezeigten kW von in der Wallbox sind ja nur das, was in die Zoe geladen wurde. Wenn man den Wert mit den in der Ladehistorie der Zoe vergleicht, sieht man den Verlust von Wallbox zur Zoe.


    Ob man das Balancing wirklich immer braucht, das ist ne gute Frage. Das ist aber keine dumme Angewohnheit der Zoe und ab und zu mal machen ist sicher nicht schädlich.

    Wenn man mal beim Balancing mit CanZE dabei ist und das verfolgt, macht es schon Sinn.

    Dabei werden bereits volle Zellen (ca. 4,173V ) etwas entladen und noch die nicht vollen Zellen weitergeladen bis alle annähernd gleich voll sind.

    Ich mache es so, das ich alle 5-6 Teilladungen mal voll lade.

    Das Balancing dauert etwa 45-60min und kostet etwa wie oben erwähnt ca. 3-400Watt Verlust.


    Verlust ist nichts schlechtes und kein Schreckgespenst.

  • Bei dem 40kwh Akku fängt das balanzing bei ca 95% an un geht dann bis 100% zw bis der Ladevorgang vom Auto beendet wird.

    Ab 99% wird echt zäh und man denkt das er nie die 100% anzeigt, bzw nie das laden aufhört. Wird bei uns einmal im halben Jahr gemacht, da die fahrleistung ur ca 5k im Jahr ist.

    Bei unserem niro mach ich das balanzing einmal im monat, mit dem fahr ich aber auch zwischen 25k und 30k pro jahr ( hier dauert das balanzing bis zum abschalten allerdings nur 5 bis 10 min und ist ziemlich flott.

    ZOE life Phase2 41kwh mit Winterpaket, Armlehne, Nebelscheinwerfer und Ganzjahresreifen BJ 05/20


    KIA Niro EV Spirit MJ 23

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus ()

  • Wenn man nun mit 11kW 3h ladet, hat man 30kW geladen und etwa 1kWh oder 3-4% Ladeverlust.

    Ladet man mit 22kW 2h, hat man etwa 40kW geladen und 0,8W Verlust, also etwa 2%.

    klingt logisch


    Zitat

    Wenn man zuhause an der Wallbox ladet, kommen die Verluste vom Hauszähler und von der Wallbox selber hinzu. Das kann man schlecht oder fast gar nicht berechnen.


    Da kann ich Entwarnung geben, das ist in guter Näherung 0. In der Wallbox sind im Leistungspfad nur Schütze drin, die sind entweder offen oder geschlossen, da fällt keine nennenswerte Leistung ab. Hauszähler verbraucht in dieser Rechnung auch 0 weil du ihn ja nicht stilllegen kannst wenn du nicht lädst...

    Insgesamt könnte man versuchen die ganzen Ohmschen Verluste zu schätzen von Zähler bis Auto, um eine grobe Idee zu bekommen wie viel da verloren geht. Sicher ist, dass es bei 22kw ca. viermal so viel ist wie bei 11kw... Aber viermal fast nix ist halt immer noch sehr wenig.


    Wie Du gesagt hast geht es tatsächlich darum den Teil des Ladevorgangs zu sparen, bei dem die 3-400 W gebraucht werden weil die Elektronik im Auto noch an ist aber keine große Leistung mehr in den Akku geladen wird.

    Wenn man wie in deinem Beispiel 3h mit 11kw lädt und am Ende noch 1h für das Balancing benötigt sollte das ja schon einen messbaren Einfluss auf die Effizienz haben.


    Wird der Akku im mittleren SOC Bereich gar nicht balanciert?

  • Ab 99% wird echt zäh und man denkt das er nie die 100% anzeigt, bzw nie das laden aufhört.

    ja klar, es dauert. Für Leute die Zeit haben aber zu vernachlässigen. So was macht man auch nicht auf den Weg zur Arbeit oder bei der Urlaubsfahrt.

    Die Zoe regelt die Ladeleistung extrem runter, teilweise bis 1kW. Wenn dann eben bis die 100% oder höchstmögliche kWh Kapazität noch 1kWh fehlt, dann ist das eine Stunde.

    Wenn man wie in deinem Beispiel 3h mit 11kw lädt und am Ende noch 1h für das Balancing benötigt sollte das ja schon einen messbaren Einfluss auf die Effizienz haben.

    ja klar, sind 3-400Watt mehr Verlust und vielleicht 3km weniger Reichweite. Bei einer geladenen Reichweite von 300km sind das 1%. Für mich würde das etwa 7 ct bedeuten auf 300km.


    da fällt keine nennenswerte Leistung ab.

    je nach dem wie lang die Zuleitung vom Hauszähler zur Wallbox ist, entstehen da Verluste. Die Entfernung kennst nur du.



    Leute !!! Fahrt Auto und genießt es. Die Wertverluste sind wesentlich höher als die Ladeverluste. ;) 8)

  • Weil die ursprüngliche Frage das Balancing betraf, vielleicht etwas Grundsätzliches dazu:


    LiON Batterien werden zunächst mit "maximaler" Stromstärke geladen. "Maximal" im Sinne des Minimums zwischen Fahrzeuganforderung und der Bereitstellung durch die Ladestation. Wenn die Zoe also zB 22 kW will, die Ladestation nur 11 kW kann, dann 11 kW. Oder zB 1380 W, wenn der ICCB auf 8A eingestellt ist.


    Dieses so genannte I-Loading wird beendet, sobald eine Zelle die definierte Ladeschlussspannung erreicht hat.


    Nun beginnt das so genannte U-Loading (oder auch Balancing genannt), dh die Stromstärke wird schrittweise immer weiter so reduziert, dass die Zellen unterhalb der Ladeschlussspannung bleiben.


    Je nach definierter Untergrenze der Stromstärke dauert es also länger oder kürzer. Eine kurze Dauer des Balancing ist also kein Qualitätsmerkmal, eher im Gegenteil.


    Manche Fahrzeuge haben auch eine scheinbar kurze Balancingzeit, gleichen aber nach Ladebeendigung im Ruhezustand noch stundenlang die Zellen mit geringen Stromstärken aus (zB Mercedes). Die Zoe macht dieses U-Loading nur am Stecker mit laufendem Ladevorgang. Das ist grundsätzlich sehr gut und auch einfach. Daran sollte man sich also nicht stören.


    Und noch etwas: Manche Ladestationen haben höhere Untergrenzen für die Stromstärke als die Zoe. Dann dauert das Balancing scheinbar kurz, ist aber im Sinne der Zoe noch nicht beendet.


    Viele ICCB können auch nur die eingestellte Stromstärke, beenden also das Balancing, sobald die Zoe eine geringere Stromstärke anfordert. Auch hier wird also das Balancing vorzeitig im Sinne der Zoe beendet.

  • Für mich ist das ganze SmartHome nicht zuletzt auch ein Hobby, es macht mir Spaß mich damit zu beschäftigen.

    Der Hauptaspekt dieser Steuerung ist das Schonen der in meinem Fall gekauften Batterie durch geringeren Ladehub und damit der Werterhalt.

    Durch die vermiedenen Verluste kommt da am Ende finanziell klar nix zusammen, aber Effizienz ist geil.

  • Nun beginnt das so genannte U-Loading (oder auch Balancing genannt), dh die Stromstärke wird schrittweise immer weiter so reduziert, dass die Zellen unterhalb der Ladeschlussspannung bleiben.

    hast du das schon mal verfolgt, ich ja. Da werden die vollen Zellen entladen, in CanZE sieht man jede einzelne Zelle und deren Spannung. Sowie einige Zellen ihre Ladeschlussspannung erreicht haben, werden diese etwas entladen und die anderen Zelle werden weiter nachgeladen. Im günstigsten Fall liegen die Unterschiede aller Zellen (96 Stück) bei 3-5mV nach dem Balancing.

    Übrigens sind die zu früh vollen Zellen die schlechten, da sie sie bei der Entladung zu wenig Energie abgegeben haben und beim laden wieder zu früh voll sind. Auch beim entladen findet mehr oder weniger ein Balancing statt.


    Ich vergleiche das mal mit einem 4 Zylindermotor mit 4 Vergasern, alle Vergaser müssen exakt auf den Zylinder abgestimmt sein, damit der Motor optimal läuft.

  • Danke für den Beitrag, habe soeben meine Zoe in HomeAssistant hinzugefügt. Interessant was so alles geht.

    Die Ladessteuerung müsste ich mir mal anschauen.