da wir ja schon in anderen threads über die effizienteste Fahrweise angefangen haben zu reden, hab ich mir gedacht das es dazu vielleicht einen eigenen fred geben sollte.
Verbrauchseffizientes fahren
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Da muss man dann gleich anfangs unterscheiden, was man unter "effizient" versteht, bzw. eben beim Fahren meint.
Der Eine meint damit vielleicht, dass er auf einer Strecke schnell durch gekommen ist, der Andere dass er sehr sparsam gefahren ist und Mancher wird wohl anmerken, dass er ohne große Anstrengungen (nachdenken, schalten, optimal beschleunigen, nicht bremsen, auf Vorder- und Hintermann achten,...) fuhr... denn es kommt ja auf das Verhältnis zum Aufwand an.
Wie schon angemerkt, grundsätzlich ist zügiges Beschleunigen, aber ohne in die Spitzenleistung zu kommen und anschließendes Rollen (oder Segeln ) , ohne abbremsen zu müssen, sicherlich am sparsamsten - wie wir es schon vor über 20 Jahren beim City-El gemacht haben - da gab´s dann aber auch keine "N"-Stellung...
Aber es ist auch aufwendiger.
Könnte ich mir ganz toll auf meiner italienischen Insel vorstellen - vor allem wenn Corona ist. Man ist dann zeitweise völlig alleine auf den Straßen (außer Hunden, Katzen, Eseln, Kühe, Ziegen,...) und kann rollen lassen. Mache ich mit meinem KIA immer wieder. Letztmalig im Dorf Gas geben und dann rolle ich, und rolle und schaffe es dann mit Tempo 10 in meinen Weg abzubiegen, wo ich weiter rolle.
Meine Frau würde dabei die Krise bekommen und die ZOE wird wohl nie dorthin kommen... -
Super,
Ich habe im Moment nicht so die Zeit und werde mal mit Basics anfangen:
Segeln heißt Null Bremse, Null Reku, einfach den Schwung nutzen. Rekuperieren heißt, die rollende Masse wieder (teilweise) zu "Strom"/Energie um zu wandeln.
Was man an Energie nicht rein steckt, das muss man auch nicht zurück gewinnen. Das ist das A und O beim elektrischen Fahren.
Wie fährt man also eine Beispielstrecke von 500 Metern am Besten ?
400 Meter Gas und auf Null rekuperieren
Oder
300 Meter Gas und ausrollen (Segeln) bis null.
Die Version ohne Reku , letzte Meter Segeln ist richtig. Denn beim Rekuperieren gewinnt man nur 70% Energie zurück.
Rekuperieren ist an sich eine elegantere Bremse, eine von früher im Benziner gewöhnte Motorbremse.
Jedoch, zurück zum o.a. Beispiel, Energetisch 100% korrekt fährt man mit möglichst wenig Reku.
Am schlechtesten unterwegs sind die sog. One Pedal Fahrer die dank starker Reku vor dem Halt möglichst lange
auf den Gas stehen bleiben können.
Obiges Beispiel wären dann 450 Meter auf dem Gas und die letzten 50 Meter volle Pulle Reku.
Hier wird den Fahrern von EV ein trügerisches "grünes" Gefühl vermittelt. Das Wissen, dass das Rekuperieren mit Verlusten behaftet ist, das
wird in der Fachpresse oft verschwiegen, das One Pedal Fahren hoch gelobt. Damit werden die Fahrer erzogen, bis kurz vor der roten Ampel auf dem Gas zu stehen um dann mit 50Kw zu rekuperieren. Leider haben sie dann auch noch ein Gutes Gefühl dabei.
Was lernen wir daraus:
Reku ist kein Teufelszeug, jedoch um so stärker wir sie ein setzen um so unökonomischer Fahren wir. Wer mit möglichst wenig Reku und viel Voraus Schauen fährt, der macht es korrekt.
Ja, das ist es ! Es gibt keine "gute Reku", es sei denn sie passiert gezwungenermaßen, diktiert, nicht zu beeinflussen, steil bergab.
Jede starke Reku muss uns wissen lassen:
"Hey, du standes zu lange auf dem Gas, du hast nicht gut genug den Verkehr vor dir beobachtet" "Hey, vorm Abbiegen hättest du auch 15 Meter früher vom Gas gehen können"
Etc.
DIe Reku ist hervorragend bei (steilen) Bergabfahrten, hier ist sie "zu Hause", hier bringt sie richtig was, logisch betrachtet wie auch elektrisch.
Fürs Erste reicht es mal.
PS: Die Nutzung der Betriebsbremse ist oben bewußt NICHT erwähnt.
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Klaus
Hat den Titel des Themas von „Effizientes fahren“ zu „Verbrauchseffizientes fahren“ geändert. -
Da muss man dann gleich anfangs unterscheiden, was man unter "effizient" versteht, bzw. eben beim Fahren meint.
Der Eine meint damit vielleicht, dass er auf einer Strecke schnell durch gekommen ist, der Andere dass er sehr sparsam gefahren ist und Mancher wird wohl anmerken, dass er ohne große Anstrengungen (nachdenken, schalten, optimal beschleunigen, nicht bremsen, auf Vorder- und Hintermann achten,...) fuhr... denn es kommt ja auf das Verhältnis zum Aufwand an.Guter einwand, hab die Überschrift angepasst, hoffe jetzt ist es eindeutiger
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Mich würde bei der ganzen Geschichte ( wurde ja ausgiebig im anderen Thread behandelt ) mit dem „segeln“ oder von N auf D, oder von N auf B schalten oder nur auf D fahren ... oder wie auch immer, wieviel spart man dabei überhaupt ?
Ich bin jetzt 12.000 km gefahren und habe festgestellt das zwischen „ich fahre so das es mir Spaß macht“ und verbrauchsorientiertem Fahren vielleicht max. 1 Kw / 100km liegen. Also ca. 30 Cent.Welche Erfahrungen habt ihr ?
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Ich bin jetzt 12.000 km gefahren und habe festgestellt das zwischen „ich fahre so das es mir Spaß macht“ und verbrauchsorientiertem Fahren vielleicht max. 1 Kw / 100km liegen. Also ca. 30 Cent.
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Wobei "Spass" relativ ist.
Spass kann auch einfach pragmatisch entstehen und gar kein Spass sein, wenn ich bspw. zügig nach Hause oder sonst wo hin will und "Anschlag" auf der Autobahn fahre.
Das sind dann mehr als 1kwh / 100km
Mich würde bei der ganzen Geschichte ( wurde ja ausgiebig im anderen Thread behandelt ) mit dem „segeln“ oder von N auf D, oder von N auf B schalten oder nur auf D fahren ... oder wie auch immer, wieviel spart man dabei überhaupt ?
Global "sparen" tut man beim Kauf, Fahren und Halten eines EV gar nix.
Wenn ich sparsam mobil sein will kaufe ich mir einen Suzuki Alto oder Mitsubishi Space Star für 8950 Euro, NEU, und fahre ihn 10 Jahre. So ein Teil nimmt 5 Liter/100km und kostet 29,50 Steuern /anno und 200 Versicherung.
Preiswerter, vor Allem mit weniger Wertverlust auf 10 Jahre geht der Kilometer nicht. Es geht bei dem Beispiel NUR um reine Mobilität und nicht um ein Statussymbol !
Jeder andere Wagen fährt deutlich teurer. Selbst ein EV mit viel PV....
Daher ist "Sparen" beim Fahren eines EV aus meiner Sicht nicht so wirklich ernst zu nehmen. EV Fahren ist für mich von den Kosten her Luxus. Leise Beschleunigung bspw.
Enorme Kohle beim Kauf verbrennen und dann um 1kwh/100km zu knickern kanns auch nicht sein.
Knickern sollte man beim Verbrauch wenn man 60Km von zu Hause entfernt ist und der BC nennt 61Km Reichweite
Wichtig ist es die Basics zu kennen, wer dann was draus macht ist doch egal.
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Spass kann auch einfach pragmatisch entstehen und gar kein Spass sein,
Kannst du diesen seltsamen Satz mal bitte näher erläutern.
Entweder habe ich Spaß oder ich habe keinen.
Wenn ich zügig nach Hause muss, habe ich keinen. So einfach ist das
Und wieviel dann mehr verbraucht wird ist doch völlig wurscht.
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Entweder habe ich Spaß oder ich habe keinen.
Wenn ich zügig nach Hause muss, habe ich keinen. So einfach ist das
Und wieviel dann mehr verbraucht wird ist doch völlig wurscht.
Wenn ich dadurch früher im Bett liege war das Schnelle Fahren am Ende positiv.
Ich habe bereits oben geschrieben dass der Verbrauch egal ist. DIe Kohle wird eh beim Wertverlust verbrannt.
Edit Moderation: Beitrag gekürzt und Persönliches entfernt.
Begründung siehe unten.
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Super,
Ich habe im Moment nicht so die Zeit und werde mal mit Basics anfangen:
Segeln heißt Null Bremse, Null Reku, einfach den Schwung nutzen. Rekuperieren heißt, die rollende Masse wieder (teilweise) zu "Strom"/Energie um zu wandeln.
Was man an Energie nicht rein steckt, das muss man auch nicht zurück gewinnen. Das ist das A und O beim elektrischen Fahren.
Wie fährt man also eine Beispielstrecke von 500 Metern am Besten ?
400 Meter Gas und auf Null rekuperieren
Oder
300 Meter Gas und ausrollen (Segeln) bis null.
Die Version ohne Reku , letzte Meter Segeln ist richtig. Denn beim Rekuperieren gewinnt man nur 70% Energie zurück.
Rekuperieren ist an sich eine elegantere Bremse, eine von früher im Benziner gewöhnte Motorbremse.
Jedoch, zurück zum o.a. Beispiel, Energetisch 100% korrekt fährt man mit möglichst wenig Reku.
Am schlechtesten unterwegs sind die sog. One Pedal Fahrer die dank starker Reku vor dem Halt möglichst lange
auf den Gas stehen bleiben können.
Obiges Beispiel wären dann 450 Meter auf dem Gas und die letzten 50 Meter volle Pulle Reku.
Hier wird den Fahrern von EV ein trügerisches "grünes" Gefühl vermittelt. Das Wissen, dass das Rekuperieren mit Verlusten behaftet ist, das
wird in der Fachpresse oft verschwiegen, das One Pedal Fahren hoch gelobt. Damit werden die Fahrer erzogen, bis kurz vor der roten Ampel auf dem Gas zu stehen um dann mit 50Kw zu rekuperieren. Leider haben sie dann auch noch ein Gutes Gefühl dabei.
Was lernen wir daraus:
Reku ist kein Teufelszeug, jedoch um so stärker wir sie ein setzen um so unökonomischer Fahren wir. Wer mit möglichst wenig Reku und viel Voraus Schauen fährt, der macht es korrekt.
Ja, das ist es ! Es gibt keine "gute Reku", es sei denn sie passiert gezwungenermaßen, diktiert, nicht zu beeinflussen, steil bergab.
Jede starke Reku muss uns wissen lassen:
"Hey, du standes zu lange auf dem Gas, du hast nicht gut genug den Verkehr vor dir beobachtet" "Hey, vorm Abbiegen hättest du auch 15 Meter früher vom Gas gehen können"
Etc.
DIe Reku ist hervorragend bei (steilen) Bergabfahrten, hier ist sie "zu Hause", hier bringt sie richtig was, logisch betrachtet wie auch elektrisch.
Fürs Erste reicht es mal.
PS: Die Nutzung der Betriebsbremse ist oben bewußt NICHT erwähnt.
Hallo Heiko
Danke für die Infos zur Rekuperation und zum Segeln - war mir so nicht wirklich bewusst, doch es leuchtet ein.
Auf meiner Kurzstrecke zur Arbeit (Knapp 9 km) habe ich extrem viel Stopp-and-Go-Situationen. Hier nimmt mir die Rekuperation viel Bremsarbeit ab. Dabei habe ich das gute Gefühl, die Bremsbeläge zu schonen und gleichzeitig die Umwelt vom Feinstaub der Bremsbeläge zu schonen.
Gruss
Pascal