Zum Thema Ladeverlust kann ich beitragen das ich nach meiner Installation der OpenWB an einem Sommertag mit rund 24°C Außentemperatur nach einer Stunde 22kW Laden mit der Wärmebildkamera alle Klemmestellen, Kabel und auch die Schütze gecheckt habe. Die 10mm2 Zuleitung ist auf knapp 35 °C gestiegen, die Schütze haben mit knapp 80°C "geglüht" und die 6mm2 Zuleitung über Erdreich, Klemmkasten, flexibler Schnuddel hatten etwas über 42°C also einige Verluste gibt es aufjeden Fall. Rechnerisch nach Tabellenbuch sind das rund 150W welches in den Kabeln verheizt wird.
Auf der Arbeit habe ich an unsere Ladestation mal testweise eine Janitza UMG512 Power Analyser geklemmt und habe alle Werte auch cos phi etc. beobachtet, dank OVMS sehe ich die Werte des BMSses, wenn man alle diesen Messwerten vertrauen kann, lädt die Zoe am Effizientesten mit 22A bei 3-phasigem Laden mit etwas über 90% (WB AC-> DC BMS) inklusive Verluste bei 7m 6mm2. Bei Vollast waren es knapp 85% und sobald man unter die 22A geht, ging es auch langsam in die Richtung 80%. Unter 11A rutscht die Ladeeffizient recht schnell ab Richtung 60%. Ein phasiges Laden habe ich nicht getestet.
Wegen Akku SOC / Verschleiß, habe viele Videos dazu geschaut, viele Meinungen gelesen. Ich habe mir gemerkt, Entladen unter ca. 30% fängt an den Akku zu stressen, besonders wenn dieser unter seiner Wohlfühltemperatur liegt (Dendritenbildung). Hohe Zellspannung (ab ca. 4,1V) und hohe Temperaturen (30°C+) verursachen das "festkleben" bleiben der Li-Ionen im Anodengitter oder so ähnlich (hab es nicht mehr genau im Kopf). Jede 10°C / K Unterschied verdoppelt oder halbiert die chemische Prozessgeschwindigkeit.
Das Stressen unter 30% SOC kan ich bei meinem NIU Elektroroller gut nachvollziehen, sobald man darunter weiterfährt, steigt die Temperaturen der Akkus wesentlich steiler an, als darüber.
Ich habe dann daraus folgendes Ladeverhalten für mich gefunden: Im Winter lade ich in der Regel immer voll, dann wird auch schön gebalanced. Da die Reaktionsgeschwindigkeit und damit auch der Verschleiß durch den hohen SOC sehr stark gebremst wird, aufgrund kalter Batterie, sollte das kein großes Problem darstellen und wenn man auch mal eine höhere Leistung ziehen muss, belastet das ebenfalls den Akku weniger da man einen hohen SOC hat.
Im Sommer in der Regel zu 70-90% je nachdem was noch gefahren werden muss, ab und zu mal auf 100 und dann fahre ich auch zeitnah los. Was ich bemerkt habe ist, wenn ich lange nicht vollade und es dann doch tuhe hab ich es auch mal hinbekommen, dass 99%->100% locker mal 4h gedauert hat. Wenn der Abstand zum Volladen geringer war, war das Thema 99% zwischen 10 und 30min gegessen. Da ich nicht immer auf die Zellspannungen im OVMS schaue, kann ich jetzt auch nicht sagen wie hoch die Differenzspannungen in diesen Situationen war. Daher gehe ich davon aus wie auch schon geschrieben, das eben nur beim Ladeschluss gebalanced wird und nicht vorher. Ladeschlussspannung ist bei mir bei fast 4,35V pro Zelle die dann auf knapp 4,25 nach dem Laden/Balancen fällt.
Ich hatte auch eine (familientechnische Krisen-) Situation in der ich die Zoe im Hochsommer vollgeladen habe, aber nicht mehr entladen konnte und die WB war auch nach wie vor aktiv geschaltet und hat schön den Standbyverbrauch alle paar Tage nachgeladen. Unterm Strich war die Zoe dann für etwas über 2 Wochen randvoll im heißen Sommer letzten Jahres gestanden. Ist alles andere als ideal, aber trotzdem ist der Akku nicht gleich platt oder hat 5kWh sofort verloren.
Laut BMS (Aktuelle 556er Version) Werten die auch recht gut mit der Energiemenge die reingeht wenn ich den Akku mal leer fahren sollte, habe ich einen SoH von 95,8% nach 218 Zyklen, 4,5 Jahren und 56T km (52kWh Akku).